Die PoleArts-Gründerin Mona Arbinger empfängt uns in ihrem Pole-Studio am Hernalsergürtel, im 17.Bezirk, zu einem Speed-Interview. Die Gewinnerin des diesjährigen Miss Poledance Austria Professional Wettbewerbs ist eine Kämpfer-Natur, oder wie ihr Tanzcoach Dino Kecanovic mich mal korrigierte: “wohl eher ein Hybrid aus Duracell-Hase und Maschine.” Und davon wollen wir uns ein Stück abschauen.
“Ich bin ein Wettkampf-Schisser”
In unseren Gespräch erklärt uns die Powerfrau, die schon einige Male die Pole-Position auf Wettkämpfen einnahm, dass sie nicht nur vor jedem Wettkampf nervös ist (das war inzwischen schon der Elfte), sondern auch in den Unterrichtsstunden etwas Bammel davor hat, dass ihre SchülerInnen sie dabei erwischen könnten, wie sie ihre Zehen und Knie nicht streckt. Trainiert habe sie vor den MPDA verhältnismäßig lange, nämlich ganze 2 Wochen. Ja, das ist für sie lange, denn sie habe auch schon den einen oder anderen Wettkampf improvisiert, weil die Zeit zum Üben nicht mehr gereicht hätte. Fragt man sie allerdings was sie da für eine Bewegung auf der Bühne gemacht hat, kann sie möglicherweise gar nicht darauf antworten. “Auf der Bühne bin ich ganz benebelt”, erklärt sie.
“Das ist dann irgendwann frustrierend.”
Mona trifft sich einmal die Woche mit Trainings-Kollegen und probiert neue Tricks aus. Dafür durchstöbert sie im Laufe der Woche regelmäßig Youtube auf der Suche nach neuen übenswerten Moves. Mit detailreichen Choreografien tut sie sich aber immer noch schwer. In den 2 Unterrichts-Stunden pro Tag, an denen sie ihren berühmten Hardcore-Unterricht gibt, versucht sie Choreografien einzubauen, die dem Text des Songs folgen. “Ich bin immer die Erste die meine eigenen Choreografien vergisst”, lacht sie, aber ihre Schüler helfen gerne aus, denn sie hat andere Qualitäten. Da ist ja zum Beispiel ihre unglaubliche Kraft, für die wir sie so beneiden. Doch Mona verrät uns auch, dass Poledance ab und zu auch für sie frustrierend sein kann. Denn die richtig Großen in dem Business sind entweder wahnsinnig stark, oder immens flexibel und manche sogar beides. Da ist es schwer ranzukommen.
“Ich bin einer dieser Schreier”
Eine Sache ist aber fix, nämlich, dass auch die Ausstrahlung ein wichtiger Punkt bei der Bühnenperformance ist, ohne die eigentlich gar nichts geht. Doch ihrer Meinung kommt die richtige Ausstrahlung mithilfe des Publikums, das dem Tänzer Feedback geben muss. Deswegen gehört sie zu den “Schreiern”, die lauthals in Richtung Bühne plärren, wenn einer ihrer Leute da oben performt. Publikums-Rufe motivieren nunmal und da kommt die Ausstrahlung ganz von selbst.
“Kohlenhydrate halten meinen Motor am Laufen”
Wir wollten auch wissen, ob sich der Pole-Champion auf eine spezielle Art und Weise ernährt und wir tippten eigentlich auf mehr Proteine. Doch Mona belehrte uns wiedereinmal eines Besseren. Nach Absprache mit der PoleArts-Ernährungsberaterin Verena Wartmann, esse sie mehr Kohlenhydrate, das hält ihren Motor am Laufen. Beim Muskeln aufbauen bräuchte ihr Körper keine Hilfe, das ginge auch so. Von Nahrungsergänzungsmitteln, hält sie übrigens kaum etwas.

Mona wollte nicht allein fürs Foto posieren (c) Vanessa Hartmann
Wir lernten Mona als sympathisches Kraftpaket kennen, das gerne auch Witze über sich selbst reißt und können das Kompliment des Duracell-Hasen nur bestätigen.