Es ist Montag und der Alltag hat mich wieder. Eine aufregende Woche mit einem noch spannenderen Wochenende liegt hinter mir. Zum ersten Mal hat der Miss und Mister Pole Dance Austria Wettbewerb stattgefunden. Wie es sich für ein solches Event gehört, waren auch viele internationale Polestars in Wien und haben Workshops gegeben.
Das Ergebnis: Mir tut alles weh, ich kann meinen Kopf nicht schmerzfrei drehen, mein linker Ellenbogen sowie meine Schenkelinnenseiten sind aufgeschürft, ich habe einen Muskelkater und mehr blaue Flecken als normalerweise eh schon!
Die meisten Menschen würden das wohl kaum als angenehm empfinden aber ich bin zufrieden. Damit bin ich in der Polecommunity sicher nicht allein. Aber warum tun wir uns das eigentlich an? Und wieso finde ich das positiv?
Die Antwort ist ganz einfach: Weil wir Poledancer daran arbeiten „fucking epic“ zu werden! Daran arbeiten wir hart – wir trainieren, wir dehnen, wir freestylen, gehen an unsere Grenzen und darüber hinaus! Und wie weit man es mit Ausdauer, Hartnäckigkeit und Ehrgeiz bringen kann, konnten wir am 11. Mai in der Wiener Urania bewundern.
Fast 30 Teilnehmer haben sich einer internationalen Jury (Oona Kivelä, Justine McLucas, Olga Strom, Yulia Kolesova) gestellt und haben um die Titel Miss/Mister Pole Dance Austria, in den Bereichen Professional und Amateur gekämpft.
Der österreichische Poledance hat sich in den letzten 3 Jahren enorm weiterentwickelt und Tänzerinnen wie Mona Arbinger (Miss Pole Dance Austria Professional/ Polearts, Wien), Anja Stadler (1st Runner up/ Poledance&Sports, Wels) und Britt Bloem (Drittplatzierte/ Poledance Playground Innsbruck) sind die besten Beispiele dafür. Vorbilder braucht man nun nicht mehr nur im Ausland suchen!
Diese 3 Frauen repräsentieren genau das, was ich unter fucking epic verstehe! Sie haben Kraft, Ausdauer, Flexibilität mit fließender Performance verbunden. Kein Wunder also, dass das Publikum gekreischt hat wie Teenager auf einem Boyband-Konzert. Die Stimmung hat gekocht, während wir Moves wie Titanic, Marion Amber und den sagenhaften Deadlift bewundern durften.
In der Kategorie Mister Pole Dance Austria Professional konnte Markus Schlögl (trainiert bei Polearts, Wien) überzeugen. Sein Stil erinnert sehr an den von Evgeny Greshilov und man spürte, dass er gerne auf der Bühne steht. Lukas Ruzizcka (trainiert bei Poleaffairs, Wien) konnte sich nach nur 2 Monaten (!!!!) Poledance den 2. Platz sichern. Den 3. Platz hat Roman Bruckner (Polearts, Wien), Österreichs erster männlicher Instructor, belegt.
Bei den Amateuren gingen die Titel an Kathrin Jantschgi (trainiert bei Poleaffairs) und Hannes Schinkowits (ebenfalls Poleaffairs)!
Birgit Ruesch (3. Platz Amateure) hat den Publikumspreis für die „Beste Show“ bekommen. Das Publikum durfte per Kreuzchen auswählen, welche Show ihnen am besten gefallen hatte. Ich fand es zuerst etwas unfair, zwischen allen Teilnehmern (Amateure&Professionals) wählen zu müssen, da ich gedacht hatte, dass die Amateure da untergehen würden. Aber wie sich gezeigt hat muss man kein Professional sein um unterhalten zu können.
Babsi Neundlinger (Instructor bei Poleaffairs) konnte sich den 2. Platz bei den weiblichen Amateuren sichern!
Obwohl es so viele Teilnehmer waren ist die Zeit wie im Flug vergangen. Daran war sicher auch die toll choreografierte Eröffnung von Conny Aitzetmüller (Poleaffairs) und ihren Mädels und Burschen beteiligt, als auch die bodenständige Moderation von den beiden Organisatorinnen Monika Volmer und Birgit Gröll. Den Beiden gehört auch ein Riesenlob und viel Respekt für die wunderbare und sehr gelungen Koordination dieses Mega-Events. Und ihre blauen Minikleidchen waren natürlich auch sehr heiß.
Den krönenden Abschluss, bevor es an die Siegerehrung ging, hat natürlich Oona Kivelä’s umwerfende Performance gemacht! Die Leichtigkeit mit der sich die Polediva um und auf den Stangen bewegt sucht ihresgleichen! Der Abend hat uns somit wieder viel Motivation und Inspiration geboten um weiterzustretchen und, um noch härter zu trainieren!
In diesem Sinne gehe ich mich jetzt „foamrollern“ und werde mir was warmes in den Nacken legen – auf das es bald wieder fröhlich an die Stange gehen kann!
Pole on!
Über die Autorin: Katrin Ohneha ist seit 3 Jahren Poledance Instructor in Wien. Sie unterrichtet Poledance, Chairdance, Floorwork und vieles mehr, bei der Pole Academy.