Die ewige Leier mit den gestreckten Füßen. Eine schöne Spitze ist nicht nur in klassischen Tanzstilen wie dem Ballett wichtig, sondern auch beim Poledance. Leider kommt sie hier oft zu kurz. Die Gründe dafür sind zahlreich: Umso besser trainiert unsere Pointe ist, umso einfacher kann man zum Beispiel Drehungen und Sprünge praktizieren. Außerdem wird mit einem schönen hohen Rist auf Halbspitze, das barfuß tanzen auch gleich zum Blickfang. Und es sieht einfach graziler aus. Grund genug für uns, die Pointe mit einer Erhebung zum Thema des Monats zu ehren und hier ein paar Übungen zu zeigen, wie die Macht des Zehen-Streckens endlich mit euch ist und bleibt.
1. Aufwärmen
Da in den nächsten Schritten die Muskeln und Gelenke des Fußes doch etwas angestrengt werden, könnt ihr erst mal eure Füße aufwärmen indem ihr das Fußgelenk langsam rotiert oder ein paar Mal eure Fußsohle vom Boden abhebt und damit auf halbe Spitze geht.
Jetzt geht es an die Pointe: Setzt euch mit ausgestreckten Beinen auf den Boden, Arme stützen hinter dem Körper ab.
- Zuerst zieht ihr eure Fußspitze ganz weit nach oben in Richtung Decke (das nennt sich dann “Flex”). Wenn sich beim Flex die Fußsohle vom Boden abhebt, macht das übrigens gar nichts.
- Im nächsten Schritt steigt ihr sozusagen aufs Gaspedal. Das heißt, der Fußballen zieht nach vorne, weg von eurem Körper, die Zehen sind noch entspannt und zeigen leicht nach oben.
- Im letzten Schritt kommen die Zehen dazu. Ihr versucht jetzt, eure Zehen ganz weit nach vorne zu ziehen und mit den Zehen den Boden zu berühren. Die Beine bleiben dabei gestreckt und liegen fest am Boden. Eure Zehen sind die Verlängerung der Biegung eures Fußes. Versucht die längste Linie zu machen, die eure Füße machen können. Aber nicht die Zehen krümmen oder einkräuseln, das ist Schummeln.
Beachtet: Knie eindrehen und Bananenfüße gelten auch nicht! Das Bein bleibt gerade und das Knie zeigt nach oben. Der große Zeh ist auf einer Linie mit dem Unterschenkel.
Und Vorsicht: Diese Übung kann einen Krampf verursachen. Wenn das passiert, kurz lockerlassen und dann eventuell auf halber Spitze gegendehnen.
3. Gegenstände mit dem Fuß aufheben
Eine gute Fußarbeit hat immer etwas mit Spannung und Bewegung zu tun. Hängt der Fuß wie schlappes Gemüse vom Bein, ist er nicht besonders ansehnlich. Die Bewegung, mit der man in die gespitzten Füße kommt, ist also genauso wichtig wie die Pointe selbst. In der oberen Übung haben wir diese Bewegung schon einmal auseinandergenommen: zuerst Fußballen, dann Zehen strecken wäre optimal. Um das zu verinnerlichen, kann folgende Übung helfen:
- Einen gut greifbaren Gegenstand, z.b. einen Schlüssel auf den Boden legen und versuchen diesen nur mit einem Fuß aufzuheben.
- Dabei legt man ganz automatisch den Fußballen auf den Gegenstand und versucht mit den Zehen zuzugreifen. Intuitiver geht es gar nicht. Diese Bewegung sieht man oft gar nicht, wenn Tänzer Schuhe anhaben, merkt sie aber trotzdem in der Eleganz der ausgeführten Bewegung.
- Dieselbe Übung mit dem zweiten Fuß nicht vergessen!
4. Füße dehnen.
Auch Füße müssen gedehnt werden. Die Armen werden beim Stretching aber oft vernachlässigt. Deswegen hier noch zwei Möglichkeiten, wie ihr euren Fuß so dehnen könnt, dass die Spitze bald noch beeindruckender aussieht.
- Zupacken: Diese Übung erfordert eine gewisse Grund-Beweglichkeit. In sitzender Position wie in der ersten Übung. Beine sind gestreckt. Knie zeigt nach oben. Füße sind gestreckt und pointen in Richtung Boden. Der Oberkörper beugt sich dann nach vorne. Wie bei einem normalen Bein-Stretching sollte hier der Rücken gerade bleiben. Mit euren Händen könnt ihr dann euren Fuß greifen und am Rist und an den Zehen nach unten-vorne drücken. Mh… tut das gut!
- Stehen mal anders: Für alle, die ihre Füße noch nicht mit der Hand fassen können, gibt es noch eine weitere Möglichkeit. Ihr könnt eure Füße auch im Stehen dehnen, indem ihr versucht eure Zehen nach innen zu klappen und etwas Gewicht auf den Rist zu verlagern. Vorsicht bei der Ausführung, übernehmt euch nicht! Nicht gleich von Anfang an das ganze Gewicht auf ein Bein stellen oder euch gar auf beide Zehenrücken stellen. Wenn die Dehnung nämlich noch nicht reicht, kann das ganz schön wehtun. Ihr könnt euch für diese Übung an der Stange festhalten, oder sie im Sitzen durchführen. Sieht etwas seltsam aus, dehnt aber sehr intensiv die wichtigsten Partien.
So das war erst mal unser kleiner Einblick in die Welt der gestreckten Füße. Wir hoffen die Übungen sind hilfreich für euch und wünschen: “May the Pointe be with you”. Aber wer sich so sehr um seine Füße kümmert, und dadurch einen tollen Tänzer-Rist bekommt, wird das Füßestrecken beim nächsten Foto-Shooting auch sicher nicht mehr vergessen.
Großartige Tipps und schön und einfach erklärt! Eure Seite ist auch sehr sehr schön! I like!
Elle A.
http://www.polepassionbyellea.com