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New Girl In Town

Jetzt gibt es ja schon wieder ein neues Pole Dance Angebot in Wien! Polecious hat sich mit dem rennomierten Tanzstudio Move On zusammengetan und eine Art Pop-Up Studio-Konzept erarbeitet.

Am Wochenende findet ihr also Polecious in der Neubaugasse 12-14 im schönen 7. Wiener Gemeindebezirk und könnt dort Kurse und Workshops besuchen.

Acrotastic Pole Dance Pole Dance-Kurs für alle, die Pole Dance und Akrobatik lernen wollen. Der Kurs ist eine Kombination aus Pole Dance Spins, Tricks ohne Bodenkontakt, einer Handvoll akrobatischen Übungen wie z.B. Kopfständen, Handstände, Schulterrollen, Räder, etc. und einer Prise Partnerakrobatik. Ein abwechslungsreiches Aufwärmtraining und schöne Dance Moves mit Floorwork Elementen runden die Sache ab.

Das Move On Dancecenter besticht mit hellen, großen Räumen (110qm) und 3.5 Meter hohen Decken. Des Weiteren ist die Anbindung optimal: nahe der Mariahilfer Straße gelegen, geht man von der U3 Station Neubaugasse maximal 5 Minuten zum Studio. (Wer außerdem nach ein wenig Ausgleichssport sucht: Ballett-, Pilates- und Jazz-Stunden gibt es ebenfalls im Studio)

Wir freuen uns ein paar bekannte Gesichter zu sehen! Denn eines der wichtigsten Merkmale von Tanz ist, dass er Menschen zusammenbringt und Freunde durch das gemeinsame Hobby schafft. Also teilt eure Freude an diesem wundervollen Sport. Vielleicht führt euch euer Weg ja einmal zu uns.

Always look at the polecious side of life 😉

Kurse gibt es hier: www.polecious.at

Anja Stadler (c) Kovacec
Anja Stadler (c) Kovacec

Portrait: Anja Stadler

Anja Stadler ist eine coole Frau. Sie weiß, wo es langgeht und zieht das auch komplett durch. Und eigentlich traut man ihr alles zu. Nur Kochen kann sie nicht.

Außen knusprig, innen roh

Als wir in Anjas neuem Studio in Linz ankommen, empfängt sie uns herzlich mit zwei Männern: Freund Stefan und Trainings-Kollege Marco. Das sind also ihre linke und ihre rechte Hand, während sie auf der Stange hängt, denken wir uns. Anja setzt sich mit niemals endender Körperspannung auf den Boden (gestreckte Zehen und schöne Linien wie eine Ballerina) und bietet uns Gummi-Naschzeug an. Das ist übrigens ihr Ernährungsstil, denn kochen kann sie nicht. Ihr Freund scherzt: “Ihr Hühnchen ist außen schwarz und innen blutig”, seitdem kocht er.

Anja Stadler (c) Kovacec

Anja Stadler (c) Kovacec

Der Domina-Effekt

Begonnen hat die gebürtige Russin ihre Pole-Karriere bei Poledance Vienna, gekannt hat sie es vorher schon. Sie war eine der ersten Pole-Instructors. Nach einigen Monaten durfte sie schon unterrichten. Ihre sympathische Domina-Art dürfte besonders motivierend gewesen sein, denn ihre Schülerinnen verehren sie. Dabei hat die heutige Vize Miss Poledance Austria vor dem Poledance nie getanzt und kam anfangs kaum mit den Fingern bis zu ihren Zehen hinunter, von Spagat war gar keine Rede.

Inzwischen dehnt die zierliche Anja locker leicht in den Spagat, hebt sich aber auch gerne in die anstrengendsten Figuren. Ihr zuzusehen weckt eine ganz neue Art von Motivation. Wer ihre Choreografien schon einmal gesehen hat, weiß ungefähr, was ich meine. Ihr großes Manko, nach eigener Auffassung ist, dass es ihrem Rücken an Flexibilität fehlt. Deswegen navigiert sie liebend gerne ihren Trainingspartner, den Turner Marco Kumpl in ihm unbekannte Tricks hinein, die er mit immenser Sportler-Kraft und -Flexibilität zwar halten kann, ganz geheuer ist ihm das oft aber nicht.

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Kennen heißt nicht gleich Können

Wer bei Anja trainiert, weiß aber, hier ist man in guten Händen. Ihr Credo lautet nämlich: “Kennen heißt nicht Können”. Ihrer Meinung nach muss man Tricks und vor allem auch Kombinationen immer wieder machen und lernt jedes Mal etwas Neues über den eigenen Körper dazu. Deswegen trainiert sie selbst Bewegungsabläufe bis zum Umfallen und weiter, bis sie eben mit einer kaputten Schulter, einer ausgerenkten Hüfte und einem verletzten Fuß dasteht und trotzdem mit Polecious redet. Das ist wohl normal im Sport und Anja ist eine zielstrebige Kämpferin.

Anjas Hoop Performance (c) Ubr

Anjas Hoop Performance (c) Ubr

Wettkämpfe feiern wie sie fallen

Der Auftritt bei den MPDA dieses Jahr war übrigens ihr erster Wettkampf. Die paar vermasselten Stellen stören sie zwar, aber sie macht sich nichts daraus. Es war ja immerhin das erste Mal. Bei Wettkämpfen macht sie sowieso nur aus Spaß mit, weil das Training dafür sie dazu bringt, schneller Fortschritte zu machen und, weil es ihre Schüler motiviert selbst mehr erreichen zu wollen.

Anja und Marco (c) UBR

Anja und Marco (c) UBR

Anja Stadler hat inzwischen zwei Poledance & Sports Studios, eines in Wels und, seit Juni 2013, ein neues Studio in Linz. Neben Poledance, kann man dort auch Bodenakrobatik und Aerial Hoops lernen. (nik)

Füße strecken
Füße strecken

Training: Point your fucking toes!

Die ewige Leier mit den gestreckten Füßen. Eine schöne Spitze ist nicht nur in klassischen Tanzstilen wie dem Ballett wichtig, sondern auch beim Poledance. Leider kommt sie hier oft zu kurz. Die Gründe dafür sind zahlreich: Umso besser trainiert unsere Pointe ist, umso einfacher kann man zum Beispiel Drehungen und Sprünge praktizieren. Außerdem wird mit einem schönen hohen Rist auf Halbspitze, das barfuß tanzen auch gleich zum Blickfang. Und es sieht einfach graziler aus. Grund genug für uns, die Pointe mit einer Erhebung zum Thema des Monats zu ehren und hier ein paar Übungen zu zeigen, wie die Macht des Zehen-Streckens endlich mit euch ist und bleibt.

1. Aufwärmen

Da in den nächsten Schritten die Muskeln und Gelenke des Fußes doch etwas angestrengt werden, könnt ihr erst mal eure Füße aufwärmen indem ihr das Fußgelenk langsam rotiert oder ein paar Mal eure Fußsohle vom Boden abhebt und damit auf halbe Spitze geht.

2. Flex and Point

Jetzt geht es an die Pointe: Setzt euch mit ausgestreckten Beinen auf den Boden, Arme stützen hinter dem Körper ab.

  • Zuerst zieht ihr eure Fußspitze ganz weit nach oben in Richtung Decke (das nennt sich dann “Flex”). Wenn sich beim Flex die Fußsohle vom Boden abhebt, macht das übrigens gar nichts.
  • Im nächsten Schritt steigt ihr sozusagen aufs Gaspedal. Das heißt, der Fußballen zieht nach vorne, weg von eurem Körper, die Zehen sind noch entspannt und zeigen leicht nach oben.
  • Im letzten Schritt kommen die Zehen dazu. Ihr versucht jetzt, eure Zehen ganz weit nach vorne zu ziehen und mit den Zehen den Boden zu berühren. Die Beine bleiben dabei gestreckt und liegen fest am Boden. Eure Zehen sind die Verlängerung der Biegung eures Fußes. Versucht die längste Linie zu machen, die eure Füße machen können. Aber nicht die Zehen krümmen oder einkräuseln, das ist Schummeln.

So ist es brav!

Beachtet: Knie eindrehen und Bananenfüße gelten auch nicht! Das Bein bleibt gerade und das Knie zeigt nach oben. Der große Zeh ist auf einer Linie mit dem Unterschenkel.

Und Vorsicht: Diese Übung kann einen Krampf verursachen. Wenn das passiert, kurz lockerlassen und dann eventuell auf halber Spitze gegendehnen.

3. Gegenstände mit dem Fuß aufheben

Eine gute Fußarbeit hat immer etwas mit Spannung und Bewegung zu tun. Hängt der Fuß wie schlappes Gemüse vom Bein, ist er nicht besonders ansehnlich. Die Bewegung, mit der man in die gespitzten Füße kommt, ist also genauso wichtig wie die Pointe selbst. In der oberen Übung haben wir diese Bewegung schon einmal auseinandergenommen: zuerst Fußballen, dann Zehen strecken wäre optimal. Um das zu verinnerlichen, kann folgende Übung helfen:

  • Einen gut greifbaren Gegenstand, z.b. einen Schlüssel auf den Boden legen und versuchen diesen nur mit einem Fuß aufzuheben.
  • Dabei legt man ganz automatisch den Fußballen auf den Gegenstand und versucht mit den Zehen zuzugreifen. Intuitiver geht es gar nicht. Diese Bewegung sieht man oft gar nicht, wenn Tänzer Schuhe anhaben, merkt sie aber trotzdem in der Eleganz der ausgeführten Bewegung.
  • Dieselbe Übung mit dem zweiten Fuß nicht vergessen!

üße heben Schlüssel auf (c) Kovacec

 

4. Füße dehnen.

Auch Füße müssen gedehnt werden. Die Armen werden beim Stretching aber oft vernachlässigt. Deswegen hier noch zwei Möglichkeiten, wie ihr euren Fuß so dehnen könnt, dass die Spitze bald noch beeindruckender aussieht.

  •  Zupacken: Diese Übung erfordert eine gewisse Grund-Beweglichkeit. In sitzender Position wie in der ersten Übung. Beine sind gestreckt. Knie zeigt nach oben. Füße sind gestreckt und pointen in Richtung Boden. Der Oberkörper beugt sich dann nach vorne. Wie bei einem normalen Bein-Stretching sollte hier der Rücken gerade bleiben. Mit euren Händen könnt ihr dann euren Fuß greifen und am Rist und an den Zehen nach unten-vorne drücken. Mh… tut das gut!

Fuesse dehnen mit Hand (c) Kovacec

  • Stehen mal anders: Für alle, die ihre Füße noch nicht mit der Hand fassen können, gibt es noch eine weitere Möglichkeit. Ihr könnt eure Füße auch im Stehen dehnen, indem ihr versucht eure Zehen nach innen zu klappen und etwas Gewicht auf den Rist zu verlagern. Vorsicht bei der Ausführung, übernehmt euch nicht! Nicht gleich von Anfang an das ganze Gewicht auf ein Bein stellen oder euch gar auf beide Zehenrücken stellen. Wenn die Dehnung nämlich noch nicht reicht, kann das ganz schön wehtun. Ihr könnt euch für diese Übung an der Stange festhalten, oder sie im Sitzen durchführen. Sieht etwas seltsam aus, dehnt aber sehr intensiv die wichtigsten Partien.

Dehnübung draufstellen (c) Kovacec

So das war erst mal unser kleiner Einblick in die Welt der gestreckten Füße. Wir hoffen die Übungen sind hilfreich für euch und wünschen: “May the Pointe be with you”. Aber wer sich so sehr um seine Füße kümmert, und dadurch einen tollen Tänzer-Rist bekommt, wird das Füßestrecken beim nächsten Foto-Shooting auch sicher nicht mehr vergessen.