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Foto: Bigsmile Stunde (c) Kovacec.
Die Tänzer vom Bigsmile Club arbeiten an ihrem Pick Up.
Foto: Bigsmile Stunde (c) Kovacec. Die Tänzer vom Bigsmile Club arbeiten an ihrem Pick Up.

Training: Die kleine Pick-Up-Fibel

Dein Körper ist durchtrainiert wie der von Hulk, oder du legst eine elfengleiche Eleganz an den Tag, deine Freude beim Tanzen haut die Leute vom Hocker, aber du kannst das alles nicht zeigen, da du dir diese besch****** Schrittfolgen nicht merken kannst? Ich war die vergesslichste und schusseligste Tanzschülerin, die es auf der Welt gibt und auch ich habe es schlussendlich gelernt, hier meine Erfahrungen:

1. Nicht ausrasten! 

Auch wenn es in dem Moment noch  so nervig ist, dass die Choreo einfach nicht bei dir hängen bleibt, ist das Wichtigste, dass du ruhig bleibst. Das Prinzip ist nämlich ganz einfach: Die Tanzschritte gehen über deinen Körper in einen temporären Zwischenspeicher deines Gehirns, dort sollen sie aber nicht lange bleiben. Denn schlussendlich sollen die Schritte in dein muskuläres Gedächtnis übergehen und dein Körper die Choreo sozusagen von selbst tanzen, ohne dass du dabei viel nachdenken musst. Wenn du dich darüber ärgerst, dass du die letzten Schritte schon wieder vergessen hast, ist dein Kopf aber erst recht mit denken beschäftigt, nämlich an das, was du nicht kannst. Somit kann er seine Funktion als Zwischenspeicher nicht erfüllen. Boom, du landest bei einem Blackout. Geh also mit einer komplett offenen Geisteshaltung in den Unterricht, habe keine Erwartungen an dich und die Stunde, hab Spaß und sei aufmerksam. Markier am besten die ersten paar Male die Schritte nur, (sprich tanz die Bewegungen nur klein) und konzentrier dich auf den Ablauf.

Übrigens: Solltest du dich tatsächlich mal in ein Blackout manövrieren, dann nimm es als etwas Gutes, geh an den Start zurück, wisch alles weg und fang von vorne an. Danach bleibt es dann noch besser hängen. Ich habe mich immer über Blackouts gefreut, die kommen meistens nämlich nur einmal. Und ich war immer froh, wenn es noch vor und nicht während einer Aufführung war!

2. Nicht abschauen!

Gewöhn dich erst gar nicht daran von anderen abzuschauen, diese Angewohnheit wird man nur schwer wieder los, und sie kann einen in ziemlich verzwickte Situationen bringen. Versuche dich unabhängig vom Lehrer, anderen Tänzern und dem Spiegel zu machen. Übe die Schrittfolge für dich allein, geh sie im Kopf durch, wiederhole sie oft langsam, bis dein Körper sie verinnerlicht hat und du fähig bist sie auch über der normalen Tanzgeschwindigkeit zu performen. Mit der Zeit wird das immer schneller gehen und du musst auch nicht mehr jede freie Minute deine Choreografie im Kopf haben.

Mein liebster Hip-Hop-Tanzlehrer hat immer unglaublich schnelle Choreografien auf Lager, die uns Schüler in den Wahnsinn treiben. Er ist überzeugt “kannst du es langsam, dann kannst du es auch schnell. Dein Kopf ist das Einzige was dir sagt, dass du es nicht kannst. Also schalt den Kopf aus und du kannst alles tanzen.” Wichtig ist also auch, dass du an dich glaubst.

3. Pausen machen!

Auch das Pick-Up ist eine Sache, die sich in unseren Gehirnen erst setzen muss, und oft kommt es bei so vielen neuen Informationen nicht schnell genug nach. Daher kann es schon mal passieren, dass nach einer längeren Tanzpause das Pick-Up um einiges besser geworden ist, ohne dass man dafür etwas getan hat.

4. Deinen Lern-Zugang finden

Hast du schon mal etwas von verschiedenen Lerntypen gehört? Jeder Mensch lernt Dinge anders am besten. Manche brauchen sie mit einer Geschichte oder einem Bild hinterlegt, manchen hilft es mehr wenn sie genau erklärt bekommen was sie tun müssen, andere müssen die Schritte mit Gefühlen belegen. Und wieder andere hören auf den Liedertext oder zählen Takte, und zerpflücken die Musik gedanklich.

5. Neuer Tanzstil, neues Glück

Ein schnelleres Pick Up hat auch viel mit Routine beim Tanzen zu tun. Denn wenn du die meisten Schritte in der Choreo schon aus dem Tanzunterricht kennst, muss dein Kopf sie nur noch in Reihenfolge bringen. So kann es aber leider passieren, dass mit deinem Pick Up an neue Grenzen stößt, wenn du dich entscheidest einen neuen Tanzstil zu beginnen, obwohl du doch eigentlich schon ganz gut warst.

Choreografien lernen ist, wie alles andere beim Tanzen auch, einfach Übungssache. Unsere grauen Zellen müssen genauso trainiert werden wie unsere Muskeln. Manchen Tänzern fällt das leichter als anderen, aber schlussendlich schafft es jeder.

Wenn du merkst, dass deine Konzentration komplett auf dem Tiefpunkt ist, versuche es mit einem Rosmarin-Öl-Spray. Eine Studie der University of Northumbria at Newcastle in Großbritannien hat ergeben, dass die ätherischen Öle des Rosmarins, und vor allem das darin enthaltene Eukalyptol, beim Atmen durch die Schleimhäute aufgenommen wird, und dabei hilft, die Erinnerungsfähigkeit zu verbessern.

Foto: Clivia (c) Karla / Bootcamp Fitness
Foto: Clivia (c) Karla / Bootcamp Fitness

Lifestyle: Diss the Gym!

Wie ich es jahrelang geschafft habe, mich Tag für Tag in dieselbe, stickige Räumlichkeit zu schleppen um dort die knifflige Entscheidung zwischen  monoton auf der Stelle laufen, treten oder doch lieber radeln zu treffen, ist mir im Nachhinein ein Rätsel.

Fakt ist: Seit geraumer Zeit – so geraum, dass die Jeans schon zu zwicken beginnen – kann mich nicht die beste iPod-Playlist zum Gang ins Fitnessstudio bewegen.
Alternativen müssen her, denn die steigenden Temperaturen lassen ahnen, dass es der Sommer doch auch noch nach Österreich schaffen wird. Inklusive kurzer Röcke, ärmelloser Shirts und Freibadbesuche.
Glücklicherweise mangelt es nicht an spannenden Angeboten, dem Studio den Rücken zuzukehren. Meist reicht ein Anruf oder das Ausfüllen eines Anmeldeformulares und bald ist mein Terminkalender gefüllt mit Schnupperstunden für vielsprechende Möglichkeiten, auch abseits vom Gym sommerfit zu werden. Let’s go!

Zumba

Ich bin skeptisch gegenüber Hypes. Aus diesem Grund habe ich mich geweigert, die Starwars Filme anzusehen und deshalb hat sich auch durch sämtliche „Ab geht’s zur Zumba Stunde!“-Postings auf Facebook sofort alles in mir gegen diese Sportvariation gesträubt.

Die Kombination aus lateinamerikanischen Tanzelementen und schweißtreibenden Aerobic-Work-out hatte ich zudem mehr mit unsportlichen Hausmamis als theoretischen, wenn man nur nicht so faul wäre, Top-Athletinnen wie mir in Verbindung gebracht. Hat mich die gratis Schnupperstunde eines Besseren belehrt? Jein. Tatsächlich komme ich ordentlich ins Schwitzen (was aber vielleicht auch an dem brechend vollen Raum liegen mag) und verbrenne bestimmt die ein oder andere Kalorie. Spaß macht das Hin- und Hergehopse auch, und so sind zumindest 2 wichtige Punkte meiner Checkliste erfüllt. Meine Muskeln werden allerdings höchstens marginal trainiert – zum besten Körper meines Lebens wird mir das Zumbatanzen wohl eher nicht verhelfen.

Fazit: Leichtes Kardiotraining mit hohem Spaßfaktor, nichts für Fitnessfreaks und allen, die an Muskelaufbau interessiert sind. Gut für Sportanfänger geeignet.

Crossfit

„Ich hatte eine Woche lang Muskelkater.““Da kommst du auf allen Vieren herausgekrochen.“ Durch meine Überqualifikation beim Zumba ermutigt, spornen mich derartige Berichterstattungen über mein nächstes Sportexperiment, Crossfit, eher an, anstatt mich abzuschrecken. Laut Homepage bietet Crossfit durch funktionale, also weitgehend natürliche Alltagsbewegungen, in vielfacher und hochintensiver Ausführung, eine „unglaublich effiziente und effektive Art, in die Form deines Lebens zu kommen“. Bingo!

Empfangen werde ich in der Crossfit-Location äußerst überschwänglich von einem hochmotivierten Trainer, der mich, je länger er uns Einsteigern viel zu ausführlich von Burpies, Squads und Co. berichtet, immer mehr an einen jungen Detlef D erinnert. Nach 30 Minuten Schnupperstunde habe ich das Gefühl, ich könnte nun ohne Mühe ein Einführungsseminar zum Sportstudium bestehen. Meine Muskulatur habe ich allerdings höchstens beim Gähnen trainiert.

Endlich, nach ca 40 Minuten theoretischer Einführung, werden wir nun aufgefordert, einen 7-minütigen Fit-Test, bei dem abwechselnd und ohne Pause zwischen 2 verschiedenen, äußerst anspruchsvollen Basisübungen gewechselt wird, zu absolvieren. Zugegeben, mein Puls rast schon nach einer Minute und ich kann mir gut vorstellen, wie hocheffektiv dies sein könnte, würde man es eine Stunde lang durchziehen. Aber tja, Theorie kann mit Praxis nun mal nicht mithalten und so gehe ich aus der Crossfit-Schnupperstunde mit dem frustrierten Gefühl, mein sportliches Pensum ganz und gar nicht ausgefüllt zu haben, hinaus.

Fazit: Talk is cheap! Crossfit bietet ein effizientes Ganzkörpertraining an, das schnelle Ergebnisse erzielt. Theoretisch. Wer’s wirklich wissen will, muss gleich die Monatsbindung in Anspruch nehmen. Schade.

Bootcamp-Fitness

Dieser Trend kommt, nona, aus den USA und soll, wie der Name schon annehmen lässt, auf militärischen Level ablaufen. Trainerin Karla ist zwar tatsächlich Amerikanerin, scheint mir allerdings ganz nett zu sein und wenn sie auch ihre Aufgabe, jeden einzelnen Teilnehmer an sein Limit zu pushen, sehr ernst nimmt, schafft sie dies auch ohne Brüllen und Demütigung ihrer Schützlinge. Ähnlich wie beim Crossfit hält sich das Bootcamp- oder auch Militaryfitness an funktionale Basisübungen, die die Hauptmuskelgruppen beanspruchen: zwischen den kurzen Laufstrecken wird geplankt (in der Liegestützposition ausharren), gesquattet (Kniebeugen) und gecruncht (Sit-ups) ohne Ende. Umständliches Zusatzequipment ist hier überflüssig, alles, was praktiziert wird, könnte man theoretisch auch alleine zu Hause oder bei der Laufrunde im Park einbauen. Wesentlich ist hier jedoch die Gruppendynamik, die einen selbst bei beißenden Schmerzen zum Weitermachen animiert.

Fazit: Bootcamp-Fitness hält, was es verspricht: nach einer vollen Stunde Training verlässt man den Wiener Heldenplatz fix und fertig, schweißgebadet aber in der zufriedenen Gewissheit, seinen Körper wirklich gefordert zu haben. Kleines Minus: die Schnupperstunde ist nicht gratis, erstmalige Tester zahlen 7 Euro.

Über die Autorin: Clivia Treidl ist Publizistik Studentin und Model. Sie posierte als Playmate November 2012 für das renommierte Männermagazin Playboy.

Kolumne: Auf die Stange, fertig, los

Polecious also. Hier geht’s also um Poledance – für alle, die nur per Klickunfall hier gelandet sind. Jetzt stellt sich natürlich die Frage: Was macht hier ein einsamer Kolumnist, der ursprünglich ganz und gar andere Prioritäten in seinem sportlichen Leben setzt? Ich hole mal tief Luft und beginne zu erzählen.

Der hier Schreibende ist eigentlich ein begeisterter Freerunner, Kletterer, Mountainbiker und Läufer – also so ziemlich alles, was fast nichts mit einer silbernen Stange in der Mitte eines Raumes zu tun hat. Auch die sonstigen Begegnungen mit dieser Sportart waren bisher eher nur vom Hörensagen, meistens durch eine Freundin, welche immer überglücklich von ihrer letzten Pole-Stunde erzählte. Dass sich das Ganze mittlerweile auch schon einen breiten Weg in den Mainstream geschlagen hat, ist natürlich auch kein großes Geheimnis mehr. Dennoch hatte ich es bisher geschafft, jeden genaueren Kontakt zu vermeiden. Ihr könntet euch also an dieser Stelle fragen: Warum zur Hölle schreibt dieser Typ hier?

Nun ja, ich habe mich im Verlauf eines Abends, der ursprünglich zum gemeinsamen Gitarrenspiel gedacht war, dann doch dazu breitschlagen lassen, mich einmal an der majestätisch in der Raummitte ruhenden Stange zu versuchen. Ich habe natürlich aufgrund meines hervorragenden Gedächtnisses (hervorragend in dem Sinn, dass es einfach alles vergisst, was nur irgendwie relevant sein könnte) schon wieder die Namen der von mir „ausgeführten“ Moves vergessen – im Idealfall schmeißt eine liebenswürdige Chefredakteurin die passenden Worte in Klammer neben meine Ausführungen. (Legswitch, Fireman zum aufwärmen, und dann gleich auf zum wunderschön gehobenen Shouldermount, Anm. der Chefredaktion) Weiters ist eines von vornherein klar: Ich bin nicht die Grazie in Person. Von Natur aus eher mit einem Talent zum Stolpern denn zum Tanzen ausgestattet, konnte mich im Endeffekt nur eine Aussicht an das Gerät bringen, und zwar die auf kraftvolle Übungen.

Vor die Kraftakte hatte aber die Freundin den Grundkurs gesetzt: Eine Schwungübung, die meinen Körper ein bis zwei Mal rund um die Pole bringen sollte, bevor er mehr oder weniger grazil den Bodenkontakt wiederfindet. Kleinigkeit, dachte ich mir – und landete spontan auf meinem Hinterteil. Vielleicht hätte ich vorher bedenken sollen, dass ich an diesem Tag eine Plasmaspende abgegeben und deswegen muskulär etwas geschwächt war. Andererseits war dieser kleine Absturz auch für eine Erkenntnis gut: Bereits einfach aussehende und zum Grundrepertoire zählende Bewegungen brauchen ein gewisses Grundmaß an Kraft und Körperspannung. Beim zweiten Versuch jedenfalls ging alles gut und der Körper rotierte um die Stange. Keine schlechte Voraussetzung für Runde zwei.

Hier ging es darum, dass meine rechte Schulter an der Stange ruhen sollte, während der Rest meines von einem akuten Anfall von Schwerkraft befallenen Kadavers in einem Semi-Spagat darüber schweben sollte. Man verzeihe mir den Ausfall in die Internetsprache, aber WTF? Nach einem kleinen Überraschungsmoment ging die Position dann aber relativ leicht von der Hand – ich vermute, dass hier das Vortraining aus diversen anderen Sportarten zur Hilfe geeilt ist. Dennoch eine vor allem für die Nacken- und Schulterpartie recht anspruchsvolle Übung, die man vielleicht nicht unbedingt am Anfang seiner Karriere versuchen sollte. Mit dem dank Spende versagendem Arm und einem verletzten Knie war es deshalb danach auch Zeit, an die Gitarre zurückzukehren. Diese wehrt sich zumindest nicht wie die Schwerkraft (das Biest).

Was bleibt also hängen von meinem allerersten Ausflug in die Untiefen des Pole-Dancing? Vor allem eines: Hier wird mehr Kraft benötigt, als man ursprünglich (als harter Kerl, der nur Kerl-Sportarten macht, mit extra viel Männlichkeit usw.) annehmen und glauben mag. Hier findet sich unter der anrüchigen und mit doch relativ vielen Vorurteilen behafteten Oberfläche ein ziemlich intensives Training für Arme die allgemeine Körperspannung – wer mir nicht glaubt, der möge eine human flag an der Stange probieren. Ich warte. Na, überzeugt?

Ich für meinen Teil werde jetzt zwar nicht sofort ins nächste Studio laufen und mich für sieben Kurse einschreiben – so ehrlich muss ich sein, die unbändige Begeisterung hat sich noch nicht eingestellt. Ich kann aber auf jeden Fall einen Schritt für mich verbuchen: Die Blockade, dass Pole-Dance nur etwas für schwache Frauen ist, hat sich auf jeden Fall gelöst. Wie es von hier aus weitergeht, wird die Zukunft zeigen – und zwar höchstwahrscheinlich in dieser Kolumne. (as)

Kolumnist

 

Kolumnist Alex Schuh erzählt von den Problemen des “starken Geschlechts” an der Pole.

Crescend Moon (c) Vanessa Hartmann
Crescend Moon (c) Vanessa Hartmann

Muskelkater einfach wegtrainieren

Eine Studie des Journal of Strength and Conditioning Research zeigt, dass leichte Muskeltätigkeit die Schmerzen lindern kann, die bei einem Muskelkater entstehen. Die Wissenschaftler erklären das so: Die Bewegungsabläufe erhöhen die Blutzirkulation, und das wieder rum transportiert Nährstoffe schneller in die Muskeln und lässt die Chemikalien schneller abfließen die für unsere Schmerzen sorgen.

Ein Muskelkater ist also keine Ausrede mehr dafür nicht ins Training zu gehen. Besonders heilsam sind übrigens Übungen, die den Bewegungen ähnlich sind, durch die der Muskelkater überhaupt erst entstanden ist. Wer allerdings sehr starke Schmerzen hat, sollte es beim Trainieren etwas lockerer angehen.

 
(c) Ballet Foot Strech
(c) Ballet Foot Strech

Training: Pointe-Stretcher

Manche Tänzer, vor allem aus dem klassischen Ballett, schwören auf den Pointe-Stretcher (oder auch Foot- and Archstretcher genannt). Er kommt in verschiedenen Ausführungen, aber alle arbeiten nach demselben Prinzip: Er übt, meist mit einem Gummiaufsatz, Druck auf die höchste Stelle des Fuß-Ristes aus und dehnt Fuß somit in eine extreme Pointe.

Was aussieht wie ein mittelalterliches Foltergerät, sorgt auf Dauer für eine schönere Linie des Fußes und Beines und eine stabilere Tanzposition auf der ganzen und halben Spitze. Der Ballet Foot Stretch ist vielleicht das Ansehnlichste, und am besten verarbeitete dieser Stretch-Geräte und kann sogar dabei helfen, neue Spitzen-Schuhe in Form zu biegen. Mit einem Preis von 98.- Euro exklusive Versand ist er aber nicht das Günstigste.

Obwohl Ballett-Tänzer diese Hilfsmittel schon lange verwenden, möchten wir trotzdem dazu anhalten, sie mit Vorsicht zu genießen. Wer von vornherein schon eine flache Fußform hat, kann sich mit übermäßigem Dehnen mittels des Geräts Verletzungen oder eine negative Beeinflussung der Stabilität des Mittelfuß-Knochens zuziehen.

Wer sich beim Training mit dem Stretcher unsicher ist, schaut sich vorher lieber noch einmal die Anleitung an oder noch besser: Fragt in einer fachkundigen Tanzschule nach. Nik

Foto (c) Ballet Foot Stretch

Füße strecken
Füße strecken

Training: Point your fucking toes!

Die ewige Leier mit den gestreckten Füßen. Eine schöne Spitze ist nicht nur in klassischen Tanzstilen wie dem Ballett wichtig, sondern auch beim Poledance. Leider kommt sie hier oft zu kurz. Die Gründe dafür sind zahlreich: Umso besser trainiert unsere Pointe ist, umso einfacher kann man zum Beispiel Drehungen und Sprünge praktizieren. Außerdem wird mit einem schönen hohen Rist auf Halbspitze, das barfuß tanzen auch gleich zum Blickfang. Und es sieht einfach graziler aus. Grund genug für uns, die Pointe mit einer Erhebung zum Thema des Monats zu ehren und hier ein paar Übungen zu zeigen, wie die Macht des Zehen-Streckens endlich mit euch ist und bleibt.

1. Aufwärmen

Da in den nächsten Schritten die Muskeln und Gelenke des Fußes doch etwas angestrengt werden, könnt ihr erst mal eure Füße aufwärmen indem ihr das Fußgelenk langsam rotiert oder ein paar Mal eure Fußsohle vom Boden abhebt und damit auf halbe Spitze geht.

2. Flex and Point

Jetzt geht es an die Pointe: Setzt euch mit ausgestreckten Beinen auf den Boden, Arme stützen hinter dem Körper ab.

  • Zuerst zieht ihr eure Fußspitze ganz weit nach oben in Richtung Decke (das nennt sich dann “Flex”). Wenn sich beim Flex die Fußsohle vom Boden abhebt, macht das übrigens gar nichts.
  • Im nächsten Schritt steigt ihr sozusagen aufs Gaspedal. Das heißt, der Fußballen zieht nach vorne, weg von eurem Körper, die Zehen sind noch entspannt und zeigen leicht nach oben.
  • Im letzten Schritt kommen die Zehen dazu. Ihr versucht jetzt, eure Zehen ganz weit nach vorne zu ziehen und mit den Zehen den Boden zu berühren. Die Beine bleiben dabei gestreckt und liegen fest am Boden. Eure Zehen sind die Verlängerung der Biegung eures Fußes. Versucht die längste Linie zu machen, die eure Füße machen können. Aber nicht die Zehen krümmen oder einkräuseln, das ist Schummeln.

So ist es brav!

Beachtet: Knie eindrehen und Bananenfüße gelten auch nicht! Das Bein bleibt gerade und das Knie zeigt nach oben. Der große Zeh ist auf einer Linie mit dem Unterschenkel.

Und Vorsicht: Diese Übung kann einen Krampf verursachen. Wenn das passiert, kurz lockerlassen und dann eventuell auf halber Spitze gegendehnen.

3. Gegenstände mit dem Fuß aufheben

Eine gute Fußarbeit hat immer etwas mit Spannung und Bewegung zu tun. Hängt der Fuß wie schlappes Gemüse vom Bein, ist er nicht besonders ansehnlich. Die Bewegung, mit der man in die gespitzten Füße kommt, ist also genauso wichtig wie die Pointe selbst. In der oberen Übung haben wir diese Bewegung schon einmal auseinandergenommen: zuerst Fußballen, dann Zehen strecken wäre optimal. Um das zu verinnerlichen, kann folgende Übung helfen:

  • Einen gut greifbaren Gegenstand, z.b. einen Schlüssel auf den Boden legen und versuchen diesen nur mit einem Fuß aufzuheben.
  • Dabei legt man ganz automatisch den Fußballen auf den Gegenstand und versucht mit den Zehen zuzugreifen. Intuitiver geht es gar nicht. Diese Bewegung sieht man oft gar nicht, wenn Tänzer Schuhe anhaben, merkt sie aber trotzdem in der Eleganz der ausgeführten Bewegung.
  • Dieselbe Übung mit dem zweiten Fuß nicht vergessen!

üße heben Schlüssel auf (c) Kovacec

 

4. Füße dehnen.

Auch Füße müssen gedehnt werden. Die Armen werden beim Stretching aber oft vernachlässigt. Deswegen hier noch zwei Möglichkeiten, wie ihr euren Fuß so dehnen könnt, dass die Spitze bald noch beeindruckender aussieht.

  •  Zupacken: Diese Übung erfordert eine gewisse Grund-Beweglichkeit. In sitzender Position wie in der ersten Übung. Beine sind gestreckt. Knie zeigt nach oben. Füße sind gestreckt und pointen in Richtung Boden. Der Oberkörper beugt sich dann nach vorne. Wie bei einem normalen Bein-Stretching sollte hier der Rücken gerade bleiben. Mit euren Händen könnt ihr dann euren Fuß greifen und am Rist und an den Zehen nach unten-vorne drücken. Mh… tut das gut!

Fuesse dehnen mit Hand (c) Kovacec

  • Stehen mal anders: Für alle, die ihre Füße noch nicht mit der Hand fassen können, gibt es noch eine weitere Möglichkeit. Ihr könnt eure Füße auch im Stehen dehnen, indem ihr versucht eure Zehen nach innen zu klappen und etwas Gewicht auf den Rist zu verlagern. Vorsicht bei der Ausführung, übernehmt euch nicht! Nicht gleich von Anfang an das ganze Gewicht auf ein Bein stellen oder euch gar auf beide Zehenrücken stellen. Wenn die Dehnung nämlich noch nicht reicht, kann das ganz schön wehtun. Ihr könnt euch für diese Übung an der Stange festhalten, oder sie im Sitzen durchführen. Sieht etwas seltsam aus, dehnt aber sehr intensiv die wichtigsten Partien.

Dehnübung draufstellen (c) Kovacec

So das war erst mal unser kleiner Einblick in die Welt der gestreckten Füße. Wir hoffen die Übungen sind hilfreich für euch und wünschen: “May the Pointe be with you”. Aber wer sich so sehr um seine Füße kümmert, und dadurch einen tollen Tänzer-Rist bekommt, wird das Füßestrecken beim nächsten Foto-Shooting auch sicher nicht mehr vergessen.

seasidefestival2013

Festival: Seaside mit Poledance-Show

Am 3.5 und 4.5.2013 gaben eine Vielzahl an sehenswerten Bands Podersdorf die Ehre. Polecious hat den letzten Festivaltag des Zipfer Seaside besucht und war trotz Regen und Gatsch begeistert von den durchwegs professionellen Performances. Leider riss die Poledance- und Aerial Silks-Show an diesem Abend die Zuseher nicht so sehr vom Hocker, die Hoop-Performance dann aber umso mehr.

Wir zeigen euch, welche der Band auf diesem Festival “Pole-taugliche” Musik lieferte, und was sonst noch erzählenswert ist.

Hip-Hop-Freakshow und Bayrische Rock-Fiedler

Zum Auftakt des Abends heizten Sam die Festival-Geher auf und hatten es noch schwer, das Publikum zum Mitwedeln zu animieren. Die Jungs blieben sympathisch und machten ihren schweren Job als “die Ersten” gut.

3 Feet Smaller rockte vom ersten Augenblick die Bühne, die Hände waren da von ganz allein in der Höhe. Die Band holte junge Mädchen auf die Bühne, um sie zu besingen. Eine verwirrte junge Dame verirrte sich auch auf die Bühne und wurde nach einer Tanzeinlage im Hintergrund mit einem Stagedive in die Menge zurück entlassen. 3 Feet Smaller geben übrigens für Pole-TänzerInnen die es rockiger mögen, auch ein paar sehr Pole-fähigen Songs, zum Beispiel “Vienna’s Burning”.

Weitere freudige Überraschungen boten Texta und Django 3000. Die coolen Freaks von Texta rappten sich mit einem Mix aus Oldschool Tracks und neuem Material in die Herzen der Zuseher. Django 3000 wärmten den strömenden Regen mit Geige, Kontrabass und viel “Leidileilei” auf angenehme Zimmertemperatur auf und machten den Abend endgültig zum Erfolgserlebnis für alle Festival-Besucher. Wie man diese Bands betanzen kann, ist uns leider nicht eingefallen, aber eine Empfehlung zum Reinhören, und vor allem live sehen, gibt es von unserer Seite allemal!

Drunk ‘n’ Pole

Im Stundentakt gab es am Seaside Festival ab 22.30 auch eine Poledance- und Hoop-Einlage von Poledance Vienna-Chefin Ines Beranek und eine Performance von ihrer Mitarbeiterin an den Aerial Silks.

In glitzernder Pole-Robe warf sich die Tänzerin, mit dem unverkennbaren, sexy Stil, an die Stange und performte mit Leichtigkeit schwere Hebe-Tricks. Ein Aerial Invert? Ayesha? Gar kein Problem!

Ines Beranek am Seaside Festival 2013

Pole am Seaside Festival 2013

Das wahre Highlight war überraschenderweise die Endpose im Spagat. Hier pfiffen und jubelten die versammelten, (schon leicht betrunkenen) Partygeher das erste Mal. Die Künstlerin tanzte zwar anspruchsvolle Bewegungen aber der Funke schien aufs Publikum nicht so wirklich überzuspringen. Die Freude am Tanzen sah man ihr an dem Abend vielleicht zu wenig an.

Die Akrobatik-Einlage an den Aerial Silks zog den Karren leider auch nicht aus dem Podersdorfer Dreck. Die Tücher sahen zwar sehr elegant aus und die Flexibilität dieser Frau ist bewundernswert, ihr gut sichtbares Schnaufen verriet aber wie anstrengend das Ganze eigentlich war. Die Silks-Show am Seaside Festival bot aber trotzdem bezaubernde Moves mit beeindruckender Grazie und Dehnbarkeit.

Umso faszinierender war die Hoop-Show am Ende des Aerial-Marathons. Hier ging eine deutlich konzentriertere Ines an den Ring. Die Bewegungen waren weich und sexy, die Abgänge kontrolliert und durchdacht. Die Tänzerin überraschte mit einigen unbekannteren Bewegungen. Man hatte auch diesmal das Gefühl, dass das Publikum aufmerksamer zusah. Hier konnte die Akrobatin auch zwischendurch ein paar freudige Jubel-Rufe ihrer Zuschauer abstauben. Wir freuten uns über diesen würdigen Abschluss.